Kinderarmut in Deutschland
Solingen/Düsseldorf, 19. September 2023 Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf. Das sind im Jahr 2023 rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche. Kinderarmut ist in Deutschland seit Jahren ein ungelöstes strukturelles Problem, das auch durch die gute wirtschaftliche Entwicklung des Landes nicht gelöst werden konnte.
Als arm gilt, wer über so wenig Einkommen oder Vermögen verfügt, dass der in unserer Gesellschaft als normal geltende Lebensstandard nicht erreicht werden kann. Kinder- und Jugendarmut ist immer auch Familienarmut und muss daher im Zusammenhang mit der Situation der Familie betrachtet werden. Es ist jedoch wichtig, zwischen Kinderarmut und Erwachsenenarmut zu unterscheiden. Kinder haben zwar ein eigenes Empfinden dafür, dass sie sich in einer materiellen Mangelsituation befinden. Sie haben aber nicht die Möglichkeit, diese Situation aus eigener Kraft zu verändern.
Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche von Alleinerziehenden. Rund 45,2 Prozent aller Kinder, die in Kinderarmut leben, wachsen bei einem alleinerziehenden Elternteil auf. Diese hohe Armutsbetroffenheit zeigt sich in allen Bundesländern. Darüber hinaus weisen auch Kinder aus Familien mit drei und mehr Kindern eine erhöhte Betroffenheit auf. Grundsätzlich gilt für alle Familienhaushalte, dass die Armutsbetroffenheit trotz familienpolitischer Leistungen wie Kindergeld oder Kinderzuschlag mit der Kinderzahl steigt. Zudem zeigen sich auch in Deutschland regionale Unterschiede in der Armutsbetroffenheit. So ist die Quote in Bremen mit 41,1 Prozent besonders hoch, während in Bayern nur 13,4 Prozent der Kinder betroffen sind.
Die Gründe für die hohe Kinderarmutsquote in Deutschland sind vielfältig. 83 Prozent der Erwachsenen und sogar 93 Prozent der Kinder und Jugendlichen sehen jedoch die Einkommenssituation als Hauptursache für Kinderarmut. 89 Prozent der Erwachsenen mit niedrigem Einkommen sind dieser Meinung. Erwachsene mit niedrigem Schulabschluss sehen zudem deutliche häufiger als Erwachsene mit höherem Schulabschluss ein zu geringes Einkommen als Hauptursache.
Kinderarmut hat gravierende Folgen für Kinder und Jugendliche. Sie schränkt in dem Sinne ein, dass Kinder und Jugendliche zu Hause seltener einen Rückzugsort / einen ruhigen Ort zum Lernen haben. Zudem sind sie in ihrer Mobilität eingeschränkt und können beispielsweise kaum etwas mit Freund*innen unternehmen, was Geld kostet. Darüber hinaus ist Kinderarmut für die Betroffenen oft beschämend. Sie können z.B. seltener Freund*innen nach Hause einladen, werden häufiger ausgegrenzt und erleben Gewalt. Letztlich bestimmt Kinderarmut das Leben der Betroffenen stark. Sie können nicht für die Zukunft sparen und haben dadurch weniger Handlungsperspektiven, sind häufiger von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen und leiden häufiger unter sozialen und psychischen Belastungen. Zudem haben sie geringere Bildungschancen und werden im Bildungssystem benachteiligt.
Der Gesche Hugger & Marion Glagau-Stiftung liegt dieses Thema sehr am Herzen und ihr großes Ziel ist es, im Kampf gegen Kinderarmut etwas bewegen zu können.
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Sprecherin der Stiftung
Gesche Hugger & Marion Glagau -Stiftung
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E-Mail: info@hugger-glagau-stiftung.de
Über die Gesche Hugger & Marion Glagau -Stiftung:
Die Mission der Gesche Hugger & Marion Glagau -Stiftung ist es, sozial und emotional bedürftigen Kindern, Jugendlichen und Familien in Nordrhein-Westfalen (NRW) durch ideelle, materielle und finanzielle Unterstützung eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Wir wollen einen positiven Unterschied in ihrem Leben machen und sie auf ihrem Weg unterstützen. Für eine bedarfsgerechte Förderung, die auf die individuellen Bedürfnisse und Potenziale unserer Zielgruppen eingeht, setzen wir dabei auf partnerschaftliche Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Akteuren im sozialen Bereich.
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